Ein Vogel am Vogelhaus

Vogelhäuschen

Vogelhäuschen – ganzjährige Fütterung

Klassisches VogelhäuschenJeder kennt sie und jeder liebt sie – die Futterplätze, an denen sich das ganze Jahr über Scharen heimischer Singvögel zur Nahrungsaufnahme versammeln. Das geschäftige Treiben mit lautem Gekreisch und Geflatter zieht Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann. Historische Quellen belegen, dass es die winterliche Vogel-Fütterung schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab. Erfunden wurde sie in Deutschland. Seit einigen Jahren gehen immer mehr Vogelfreunde dazu über, ihre gefiederten Lieblinge sogar ganzjährig zu füttern. Deshalb gibt es mittlerweile Futtermischungen speziell für die Winterfütterung und solche für den Sommer. Bei unseren englischen Nachbarn wird die ganzjährige Fütterung schon seit mehr als 30 Jahren praktiziert.

Der Grund: Durch die intensive Nutzung ehemals naturnaher Lebensräume als Ackerfläche und durch menschliche Zersiedelung verlieren immer mehr heimische Singvögel ihren natürlichen Lebensraum und sind sogar in der warmen Jahreszeit nicht mehr in der Lage, sich ihr Futter selbst zu beschaffen. Um das Überleben heimischer Singvögel und ihre Artenvielfalt zu sichern, empfehlen führende Ornithologen die Ganzjahres-Fütterung. Bekannte Hersteller von Vogelhäusern sind beispielsweise Trixie, Country Garden, Deko-Shop Hannusch, Avant Garden, Birdscapes und Perky-Pet. Ihre dekorativen Futterhäuschen sind sogar über das Internet erhältlich.

Vogelhäuschen, Futtersilo & Co.

Vogel am VogelhausVogelhäuschen sind nicht nur überdachte Futterstellen für hungrige Wildvögel: Sie bieten den gefiederten Gesellen Unterschlupf bei schlechtem Wetter und Schutz vor Beutegreifern wie Katzen, Ratten und Mardern. Außerdem dienen sie Vogelarten, die gut miteinander harmonieren, als Treffpunkt. Einfache Modelle bestehen aus einer quadratischen oder rechteckigen Grundfläche mit hochstehenden Randbegrenzungen, damit das Futter nicht vom Wind weggeweht wird, Seitenflächen mit Einfluglöchern, die als Fenster, Türen oder Tore gestaltet sind, und einem überstehenden Dach, das dafür sorgt, dass das ausgestreute Futter nicht nass wird. Feuchtes Futter kann bei Vögeln zu Krankheiten führen. Das Dach von Holz Vogelhäuschen ist oft noch zusätzlich mit einer Schicht Dachpappe oder Bitumen Dachschindeln bedeckt, um es noch wetterfester zu machen.

Vogelhäuschen gibt es in vielen Designs, Materialien und Montage-Arten. Ansprechend designte Futterhäuschen und Vogel-Villen sind ein ganz besonderer Blickfang in jedem Garten. Das Anbringen von Vogelhäuschen erfolgt meist im privaten Rahmen durch Vogelfreunde und Naturschützer, die Freude an den Tieren haben. Gartenbesitzer und Obstbauern schätzen die Wildvögel noch aus einem anderen Grund: Sie halten unerwünschte Insekten und Schädlinge in Schach und sind somit ein natürlicher Ersatz für gesundheitsschädigende Insektizide.

Vogelhäuser können Sie nicht nur in Tierbedarfsläden, Baumärkten, Gartenshops und im Internet kaufen. Sie können sie auch selber machen. Anleitungen dafür gibt es im Internet in Hülle und Fülle. Wer seiner Fantasie freien Lauf lassen möchte, bastelt sich sein Traum Vogelhäuschen nach seinen eigenen Vorstellungen. Eine gute Lösung für handwerklich weniger Begabte sind Bausätze zum Zusammenbauen und Rohlinge, die man nur noch lackieren muss. Falls Ihnen die handelsüblichen Vogelhäuschen nicht zusagen, haben Sie die Möglichkeit, zwischen Silo-Vogelhäuschen, Futtersilos, Kombi-Futterstationen, Futter-Nisthäusern und Futter-Tränken zu wählen. Vogelvillen sind besonders luxuriös gestaltete großformatige Futterhäuser, in denen viele Vögel gleichzeitig fressen können. Manche von ihnen sehen wie Schlösser und Burgen im Miniaturformat aus.

Als Silo-Vogelhäuschen bezeichnet man Futterhäuser, die mit einem Kamin aus Plexiglas ausgestattet sind, der von oben mit Vogelfutter befüllt und wasserdicht abgedeckt wird. Das Futter wird darin trocken, windgeschützt und hygienisch aufbewahrt und rutscht nach Bedarf nach unten auf die schmale Fläche darunter, wo es von den Vögeln aufgenommen wird. Modelle dieser Art können eine große Menge Futter aufnehmen und eignen sich insbesondere für Vogelliebhaber, die wenig Zeit zum Füttern haben. Ideal sind Silo-Futterhäuser, die einen durchsichtigen Einfüll-Schacht haben, da man so den Füllstand besser kontrollieren kann.

Bei diesem Typ Vogelhaus sollte man allerdings darauf achten, dass die unteren Kanten des Kamins sauber verarbeitet sind, damit sich die Vögel nicht verletzen können. Reine Futter-Silos bestehen meist aus einer zylindrischen Futtersäule mit Auffangschale unten und Dachabdeckung oben und eignen sich vor allem für kleinere Vögel. Rundum befinden sich mehrere Öffnungen, an denen Sitzstangen angebracht sind. Bei Kombi-Futterstationen hat das Vogelhäuschen noch zusätzlich mehrere Metall-Halterungen für Fett-Futter-Blöcke, die im Winter eine wertvolle Nahrungsergänzung sind.

Materialien für Vogelhäuschen

Modernes VogelhausDas am häufigsten verwendete Material ist Holz. Es passt am besten in die natürliche Umgebung und ist – zu einem einfachen Modell verarbeitet – schon preisgünstig zu haben. Besonders hübsch sind schlichte Vogelhäuser aus zusammengenagelten Birkenholzstücken. Auf den Kauf von Modellen aus Spanplatten oder Brettern sollten Sie jedoch besser verzichten – es sei denn, Sie möchten schon im nächsten Jahr ein neues Vogelhaus kaufen. Teurere Futterhäuser sind grundsätzlich besser verarbeitet und mit einer Imprägnierung aus natürlichen Substanzen versehen. Sie dient dem Gesundheitsschutz der gefiederten Freunde. Bei lackierten Vogelhäuschen sollten Sie darauf achten, dass nur die Außenflächen mit Farbe gestrichen sind. Auf den Kauf eines rotes Futterhäuschen sollten Sie verzichten, wenn sie auf regen Vogelhaus-Besuch hoffen: Rot wirkt auf Vögel abschreckend.

Außer Vogelhäuschen aus Holz gibt es noch Keramik, Kunststoff, Edelstahl und Eisen Futterhäuser. Kunststoff ist lichtbeständig und sieht viele Jahre makellos aus. Designer Vogelhäuser sind meist aus Edelstahl gefertigt. Wer es nostalgisch mag, sollte ein Vintage Modell wählen. Die künstlerisch gestalteten Futterhäuser gibt es sogar aus Messing. Manche von ihnen sind mit einer braungrauen Spezialfarbe auf antik getrimmt. Gusseiserne Modelle sind nach alten Vorlagen gefertigt und oft mit einer grünen Lackierung überzogen. Vogelhäuschen aus Metall, Kunststoff und Keramik haben den Vorteil, dass sie sich leichter reinigen lassen.

Tipp: Beim Kauf eines Vogelhäuschens sollten Sie unbedingt darauf achten, dass alle Kanten sauber verarbeitet sind, sodass sie keine Gefahr für Tier und Mensch darstellen. Außerdem dürfen sie keine überstehenden Nägel haben.

Maße eines Vogelhäuschens

Großformatige Vogelhäuser sorgen wegen des größeren Platzangebots für weniger Vogel-Stress beim Fressen. Außerdem haben sie mehrere Einflugschneisen, sodass sich die Tiere nicht gegenseitig behindern können. Wer sein Vogelhaus der am Aufstellort vorherrschenden Vogelart anpassen möchte, wählt die dementsprechende Größe. Vogelfreunde, die für Artenvielfalt in ihrem Garten sorgen möchten, bringen mehrere unterschiedlich große Fress-Stellen an oder kaufen größere Futterhäuser, in denen auch Amseln und Eichelhäher Nahrung zu sich nehmen können. Für kleinere Vögel kauft man kleinformatige Häuschen mit kleineren Einflug-Öffnungen. Falls Sie sich für ein größeres Vogelhaus entscheiden: Der Abstand zwischen Bodenfläche und Dachspitze sollte möglichst hoch sein, damit sich auch die besonders scheuen Waldvögel hineintrauen. Vom Kauf riesiger Vogelhäuser ist jedoch abzuraten, da sie sonst ausschließlich von größeren Vogelarten „bezogen“ werden.

Design des Vogelhäuschens

Auch hier gilt: Erlaubt ist alles Mögliche. Am praktischsten sind Futterhäuschen mit herausnehmbarem Kunststoff Einfüllsilo. Es sorgt dafür, dass die Vögel nicht im Futter herumspringen und es bekoten können. Außerdem lässt es sich leichter reinigen als ein Holzhäuschen. Die meisten handelsüblichen Vogelhäuschen werden über die Fenster, Türen und Tore mit Futter befüllt. Bei einigen Modellen schüttet man die Futtermischung durch den Schornstein. Vogelhäuser gibt es in diversen Stilen: als Bauernhaus, Fachwerkhaus, skandinavisches Holzhaus etc. Manche von ihnen ähneln Märchen-Häusern. Sie sind windschief und haben ein ebenso außergewöhnlich designtes Dach.

Viele der moderneren Modelle sind noch zusätzlich mit knallbunten Farben bemalt und tragen Aufschriften und attraktive Deko-Elemente. Besonders niedlich und kaum als Vogelhaus zu erkennen: Häuschen in Eulenform, die aus einem noch mit Rinde bedeckten Baumstamm gesägt werden. Das große Einflugloch befindet sich auf dem dicken Bauch der Eule. Bei den klassischen Vogelhäusern kommt es häufig zur Verkoten des Futters. Um Krankheiten vorzubeugen, empfiehlt es sich, alte Futterreste täglich zu entfernen und das Häuschen nach Bedarf mit heißem Wasser auszuwaschen oder wenigstens mit einem feuchten Lappen auszuwischen.

Anbringungsort und Montage-Art

Schönes VogelhäuschenSie stellen Ihr Vogelhaus am besten dort auf, wo die Vögel es gut erreichen können, aber trotzdem sicher vor Beutegreifern sind. Fühlen sich Ihre Vogelhaus-Besucher dort wohl, werden sie es immer wieder aufsuchen und – falls ein geeigneter Brutplatz in der Nähe ist – dort auch ihre Jungen großziehen. Um Übergriffe von Katzen, Mardern & Co. zu verhindern, befestigen Sie die Futterstelle idealerweise im Abstand von mindestens 1,50 Meter zum Baumstamm, zu Mauern und Zäunen, da Katzen diese als Kletterhilfe nutzen. Der unter dem Häuschen befindliche Ständer sollte mindestens 1,70 m hoch sein und eine glatte Oberfläche haben, damit die Beutegreifer abrutschen.

Vogelhäuser, die am Stamm angenagelt werden sollen, kann man mit einem weiter unten angebrachten Katzenabwehrgürtel schützen. Vogelhäuschen sind grundsätzlich so anzubringen, dass die Vögel einen guten Überblick über ihre Umgebung haben und Gefahren schnell erkennen können. Wer seinen Futterplatz möglichst nahe am Haus haben möchte, sollte jedoch darauf achten, dass die Vögel nicht in die Fensterscheiben fliegen und sich verletzen: Vögel halten die Spiegelung des Gartens im Fensterglas für real. Eine Raubvogel-Silhouette auf der Scheibe anzubringen, nützt nichts. Um Unfälle dieser Art zu verhüten, hängen Sie Ihr Vogelhaus am besten in mindestens 2 m Entfernung zur Scheibe auf.

Übrigens: Das Anbringen von Vogelhäuschen auf Balkonen von Mietwohnungen ist – auch wenn manche Vermieter das Gegenteil behaupten – grundsätzlich zulässig (Landgericht Berlin vom 21.05.2010, AZ 65 S 540/09). Eine unverhältnismäßige Verschmutzung durch Vogelkot mit gesundheitlich bedenklichen Folgen muss jedoch von Nachbarn nicht hingenommen werden. Wohnt man im ersten Stock oder noch weiter oben im Haus, empfiehlt es sich, das Vogelhaus so anzubringen, dass es nicht über die eigene Balkonfläche hinausragt (Amtsgericht Frankfurt/Main vom 02.10.2013, AZ 33 C 1922/13). Mieter im Parterre sind von dieser Einschränkung nicht betroffen, wenn sich unter ihrem Balkon eine Rasenfläche oder ein Gebüsch befindet. Wer nur einen kleinen Balkon hat, kauft besser ein Futtersilo und hängt es an einem Haken an der Wand oder an einem speziellen Ständer auf.

VogelhäuschenVogelhäuser werden aufgehängt, angenagelt oder mit einem Ständer aufgestellt. Wer ein hängendes Vogelhäuschen bevorzugt, kann es mit einem Nylon-Bindfaden, einer Kordel oder einem dünnen Drahtseil am Ast, an der Wand oder an einem im Boden eingelassenen Ständer befestigen. Befindet sich das Futterhaus an einem häufig von Katzen oder Ratten besuchten Ort, so verwendet man zum Anhängen am besten eine Metallkette, da die Beutegreifer an ihr nicht hinunterklettern können. An der Wand fixierte Futterplätze für Vögel sind meist an einem Haken angebracht und haben ein spezielles halbrundes Design. Hängende Vogelhäuser sind meist kleiner als stehende. Letztere bestehen aus zwei Teilen: Der Ständer hat eine Plattform, mit der das Vogelhaus verschraubt wird. Leichtere Ständer sollten noch zusätzlich mit Steinen beschwert werden, damit sie stärkeren Windböen standhalten können. Vogelhäuser werden idealerweise so angebracht, dass ihre Einfluglöcher nach Osten oder Südosten ausgerichtet sind.

Vogelhäuser selbst bauen

Anleitungen zum Bau von Vogelhäuschen erhält man bei Naturschutz- und Vogelschutz-Organisationen. Die dafür benötigten Materialien und Werkzeuge können Sie in Ihrem örtlichen Baumarkt oft schon relativ preisgünstig kaufen. Sogar Nicht-Heimwerker finden in ihrem Werkzeugkasten das, was man normalerweise für den Bau eines Vogelhauses braucht. Einfachere Modelle werden von Nageln, Schrauben und wasserfestem Leim zusammengehalten. Zwischen den Dachabschnitten bringt man einen Holzdübel an, in den man dann ein Loch bohrt. In dieses Loch schraubt man eine Öse hinein, an der das Häuschen aufgehängt wird. Falls Sie ein Vogelhäuschen selbst bauen möchten, sollten Sie unbedingt darauf achten, es nur mit unschädlichen Farben zu bemalen und auf die Verwendung von Sekundenkleber zu verzichten. Zum Bemalen empfehlen sich helle Farben, da es in derart lackierten Häuschen im Sommer für die Vögel nicht so heiß wird.

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https://www.youtube.com/watch?v=aCh8ibrtbr4